Bye, bye, SIM-Karte: Die Zukunft gehört der eSIM

Nach einem Vierteljahrhundert steht das Ende der klassischen SIM-Karte ins Haus. Ab 2016 soll die fest verbaute und programmiebare eSIM eingesetzt werden.

SIM-Karte und Smartphone werden eine Einheit

Die zunehmende Vernetzung von immer mehr Geräten, die einen Internet-Zugang haben, stellt besondere Anforderungen an die Bedienung und Einfachheit um auf lange Sicht nicht nur einer technikaffinen Mehrheit zugänglich zu sein. Die Rede ist von der eSIM (embedded SIM), die nach 25 Jahren die klassische SIM-Karte sukzessive ablösen soll, schreibt die Deutsche Telekom in ihrem Blog. Durch den Einsatz der eSIM können Gerätehersteller zum einen noch flachere Geräte bauen, da der SIM-Kartenslot ersatzlos wegfällt und die eSIM als fest verbauter Chip untrennlich mit Smartphone, Tablet & Co. verbunden ist. Mobilfunkkunden profitieren außerdem von der Benutzung von noch mehr Geräten unter einem Vertrag. Die Telekom schätzt, dass bis 2020 jeder bis zu zehn Geräte (Smartphone, Tablet, Laptop, Auto, Wearables wie Fitness-Tracker und Smartwatches) parallel nutzt. Eine einfache Verwaltung und Bedienung ist da unverzichtbar.

Offener eSIM-Standard ab 2016

Mit der eSIM entfällt das Tauschen der SIM-Karte bei Provider- oder Gerätewechsel. Wird der Anbieter gewechselt, wird die SIM-Karte im Innern einfach umprogrammiert und bucht sich ins neue Netz ein. Diesen Ansatz verfolgt auch Apple mit der Apple SIM, die in neueren iPads bereits eingesetzt wird. Will man ein neues Gerät zu seinem bestehenden Vertrag hinzufügen, muss laut Telekom einfach nur der Identifikationscode des Geräts gescannt werden und ist automatisch mit allen vorherigen Geräten verbunden.

Den Anfang soll die eSIM in Tablets und Wearables machen. Mittels der fest integrierten SIM-Karte könnten auch Smart Clothes interessanter werden. Unter dem Dachverband der GSMA erarbeiten Netzbetreiber, Gerätehersteller und SIM-Karten-Hersteller an einem offenen, weltweiten eSIM-Standard, der 2016 eingeführt werden und 2017 zum Durchbruch kommen soll. In internationalen Gremien, in denen die Telekom Mitglied ist, werden die technischen Voraussetzungen und Regeln für die Profilverwaltung der eSIM ausgehandelt.

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Die Telekom macht Werbung für die eSIM. Quelle: Telekom