Neue Pseudo-Studie zur Intelligenz von iPhone-Besitzern

Nach einer fragwürdigen Studie, nach der iPhone-Besitzer mit körperlichen und psychischen Beschwerden auf die Trennung vom Smartphone reagieren, kursiert nun die nächste Pseudo-Studie im Netz, die allerdings das Gegenteil behauptet.

iPhone macht angeblich dumm

Anfang des Jahres haben Forscher an der University of Missouri untersucht, wie Menschen auf die Trennung von ihrem Smartphone reagieren. Dafür wurde 40 Probanden gesagt, es würden neue kabellose Blutdruckmanschetten getestet werden. Während die Testpersonen mti Denkaufgaben beschäftigt wurden, durften sie im ersten Durchgang ihre iPhones behalten – im zweiten Durchgang mussten sie diese wegen Störungen mit den Messgeräten abgeben. Die Geräte wurden jedoch in Sicht- und Hörweite abgelegt. Der eigentliche Test begann als die Forscher die Teilnehmer auf ihren iPhones anriefen. Sichtlich gestresst durch das Verbot das Gespräch anzunehmen, stiegen Herzfrequenz und Blutdruck deutlich an. Damit einhergehendes Nachlassen der Konzentration sowie gesteigerte Gefühle von Angst und Unwohlsein wurden ebenfalls beobachtet. Schlußendlich kommen die Uni-Forscher zu dem Resultat, dass iPhone erweitere die Persönlichkeit. In Situationen in denen Hirnschmalz erforderlich ist, sei es ratsamer, sein iPhone bei sich zu haben.

Studie ohne Aussage

Das die Studie mehr Fragen aufwirft als sie beantwortet scheint offenbar nur die wenigsten interessiert zu haben. Nach der Veröffentlichtung der Studie tauchten unzählige Berichte darüber auf, dass das iPhone dumm mache. Dass man nichts ungeprüft glauben sollte, zeigt der Bericht von Areamobile, der die Repräsentativität der Studie in Frage stellt. Geradezu banal wirkt dagegen die Studie einer US-Firma die auf Onlinewerbung spezialisiert ist und das Gegenteil der eingangs erläuterten Studie behauptet.

Das Unternehmen Chitika kommt in einer eigens durchgeführten Studie zu dem Schluss, dass iPhone-Besitzer klüger seien als Besitzer eines Android Smartphones. Demnach weisen die US-Bundesstaaten mit den meisten College-Absolventen auch die meisten iPhone-Besitzer auf. Also Alaska, Montana und Vermont. Die wenigsten iPhones gebe es in New Mexico, Iowa und Delaware. Allein angesichts der Größe der Bundesstaaten sollte klar sein, dass die “Ergebnisse” nicht viel aussagen. Chitika selbst gibt sogar zu, dass die Studie nur wenig Aussagekraft hat. Diese ist schlichtweg zu ungenau und oberflächlich. Eine konkrete Untersuchung bestimmter Regionen oder Städte habe es nicht gegeben.

Haschen nach Aufmerksamkeit

Spätestens jetzt könnte man meinen, dass derartige Studien in erster Linie der Unterhaltung sowie der Bedienung von Vorurteilen dienen. Zu dem Ergebnis kommt auch der Saturn-Blog turn-on.de. Dieser erwähnt in diesem Zusammenhang eine ähnliche Pseudo-Studie, die 2013 in Großbritannien in Auftrag gegeben wurde und bei der Nutzerprofile anhand der unterschiedlichen Smartphone-Betriebssysteme erstellt wurden. Pauschal wurden BlackBerry-Nutzer als Vielverdiener, iPhone-Besitzer als eingebildet und eitel und Android-User als besonders kreativ abgestempelt. Nichts als ein müdes Haschen nach Aufmerksamkeit und Beachtung und sicherlich auch mit dem Ziel Einfluss auf die öffentliche Meinung zu nehmen.