Netzbetreiber zeigen kein großes Interesse an der eSIM

Geräte mit fest eingebauter SIM-Karte erfreuen sich bei Netzbetreiber keiner großen Beliebtheit. Dabei sollte mit der eSIM doch alles so viel einfacher sein.

Fluch und Segen der eSIM

Auf der CeBIT präsentierte Vodafone im letzten Jahr das erste offizielle Endgerät mit eSIM. Die Samsung Gear S2 classic 3G hatte die SIM-Karte bereits fest integriert, was den Vorteil hat, Tarife über die Software der Smartwatch zu wählen und auch den Provider per QR-Code zu wechseln. Während sich die Deutsche Telekom und o2 weitgehend zurückhielten und sich letztlich gegen den Verkauf der eSIM-Smartwatch entschieden, kündigte Vodafone weitere Geräte mit integrierter SIM-Karte an, von denen bis heute allerdings nichts zu sehen ist.

teltarif.de fragte deshalb beim Düsseldorfer Netzbetreiber nach und Vodafone teilte mit, dass man nicht glaube, dass die eSIM zur diesjährigen CeBIT im März ein Thema sein wird, im zweiten Halbjahr 2017 könnte sie aber durchaus wieder eine Rolle spielen. So wurde mittlerweile ein finaler eSIM-Standard ausgearbeitet, allerdings müssen noch praktische Fragen geklärt werden, wie die eSIM im Alltag funktioniert. Unterdessen berichtet Focus, dass SIM-Karten-Hersteller und Netzbetreiber kein großes Interesse an der eSIM zeigen, weil einerseits ein schwindender Absatz der physischen Karten und andererseits ein zu einfacher Wechsel des Mobilfunkanbieters befürchtet werden.

Für den Verbraucher und Endgeräte-Hersteller hat die eSIM aber viele praktische Vorteile. So können Smartphones, Tablets & Co. neu designed werden, da kein Schlitz für die SIM-Karte gelassen werden muss, wenn die Karte nur noch ein Chip im Innern ist. Für Verbraucher gestaltet sich der Anbieterwechsel umso einfacher.